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Sonntag, 18. März 2012

Rückschau: da Stoi - Aufbaujahre

Seidenhuhn mit untergeschobenem Nachwuchs vor 81
am Anfang gabs also weder Strom noch Wasser, dafür umsomehr Dreck und Schlamm. Weder war die Zufahrt der Vorplatz geteert, noch gab es die Pflasterfläche im Hof. Alles war nur von einer dünnen Schicht Mineral bedeckt, die sich im Lauf der Zeit und vor allem immer dann im Frühjahr, wenn der Frost aufbrach in einen Matsch verwandelte.
 Auf der Hofseite gab es dann noch einen Holzdeckel auf der Odelgrube und dann kamen einfach die ersten Hühnerhäuser, bei der Böschung und vor allem anfangs unter der Treppe und eingebaut in den Sägespänebunker.
Als nächstes kam dann, billig erstanden, "hob I heit zufällig bei der Kundschaft g´seng... de wolt na wegwerfa!" ein freistehender Hühnerstall. Die ersten Hühner waren so richtige Bauernzwergerl, das Seidenhuhn und die(!) Haserer.
Hier auf dem Bild ist unser Musterbruthuhn zu sehen, ein Seidenhuhn, das mein Vater vor allem wegen seiner zuverlässigen Bruteigenschaften sehr mochte, zu seinem Leidwesen hatte das Huhn eine schwarze Haut , vor der es ihm im Kochtopf grauste, daher konnte das Seidenhuhn bei uns auch immer ein biblisches Alter erreichen. Einer der Geflügelzuchtfreunde meines Vaters, der auch immer regelmässig zu Besuch kam war unser Haas Anton aus Kötzting. Er erzählte von seinen seltenen chinesischen Hühnern, vor allem faszinierte ihn dabei die grünen Eier, die diese legen sollten. Wir glaubten ihm nicht uns so fuhr er gleich nach Hause und bracht ein paar exemplare mit. Die legte mein Vater gleich dem Seidenhuhn unter und bald hatten wir entsprechende bzw. ein entsprechendes Küken. Dieses wurde später als erwachsenes Huhn von einem unserer vielen einschichtigen Hähne getreten und heraus kam eine ganz spezielle Mischung, ein kleines dickes aber unscheinbares Huhn, das 1(!) große Feder am Hinterteil hatte, diese Feder allerdings stand nicht aufrecht nach oben sondern zeigte nach unten vorne zwischen ihre Beine. Dieses Huhn, es hatte natürlich einen Namen:"Haaserer", wie sonst" legte zeitlebens fleißig veilchenblaue Eier und blieb als eine der wenigen Einzelgänger vom Kochtopf verschont.
Hühnerhaus, Futterstelle, Hasenstall, von den Bäumen im Vorplatz steht nur noch die Birke, beim Rad des Anhängers, das Hühnerhaus ist jetzt unser Pumpenhäuschen am Bach ca 1982. Ich kann mich ansonsten nicht erinnern, meinen Vater jemals auf einem Rad gesehen zu haben, das war wahrscheinlich auch der Grund des Photos ;-))

Ein, zwei Jahre hat sich mein Vater dann noch an meinen Wunsch nach einer richtig bunten Hühnerschar gehalten, denn ICH wollte immer einen richtig schönen bunten Gockel, mit schönem Kamm und Sichelfedern ( unsere erste Schar hatte ICH von einem bauern gekauft und einfach mitgebracht, aber dann brach der Züchter und regelmäßige Leser der Geflügelbörse bei ihm durch und die Mischung mußte in Richtung Kochtopf abmarschieren nund Platz für seine Rassengeflügel machen. Die nächsten Jahre konnten wir dann trefflich streiten über seine Gockel, die alle einen häßlich fleischigen Doppelkamm hatten, der ihm gefiel aber mir so gar nicht. Angeblich seien die großen einfachen Kämme SOO frostgefärdet, sagte er, ich glaub es ihm heute noch nicht. Es kamen dann also all die Sorten und Arten, für die er dann die greislichen Pokale bekam, die dann irgendwo auf einem Regal verstaubten und dann doch weggeschmissen wurden.
Die Wyandotten in braun und in Silber, dann die rauhfüßigen Sorten, die vor lauter Federn an den Füßen gar nicht mehr richtig laufen konnten. Zuerst waren es noch lauter Zwergrassen, dann kamen die Riesenvögel, die zwar auch fleißig Eier legten aber mit dem Kopf locker bis zum Oberschenkel kamen und krähten wie eine kaputte Autohupe.
Aber immernur Huhn im Topf war ihm auf die Dauer doch zu langweilig - selbst die Zierhühner wurden danach ausgesucht - Neben der Kammform der Gockel - ob sie im Zweifelsfall auch Fleisch auf den Rippen hatten.
Ganz schnell nach dem Einzug kamen dann auch die ersten Wasservögel daher, in diesem Falle Warzenenten - Gänse hatte die Mutter verboten, sie hatte schreckliche Kindheitserinnerungen an böse Gänse.... sie kannte da unseren Enterich noch nicht -  auch wenn mein Vater immer von seinen Kajugaenten schwärmte, wegen deren Käferglanzfedern, es sollten noch einige Jahre vergehen bis diese zusammen mit Brautenten bei uns im Weiher schwammen.
Einen solchen hatten wir nämlich noch nicht und die einzige Wasserfläche die wir den Enten zur Verfügung stellen konnten waren die alten Brieftaubenwannen vom Hof.
Das Entenpaar legte fleissig Eier die Gatschimamma brütete fleissig, aber wir hatten immernoch nur die Wannen. Im Sommer habe ich der Entenfamilie im Schweisse meines Angesichts einen ersten kleinen Tümpel gegraben...... zeitgleich waren gerade Entenküken geschlüpft.....die Entenküken stürzten sich ins Wasser und die Alten bekamen Panik, sie hatten noch nie Wasser gesehen. und vor allem hatten sie nie gelertn ihre Federn wasserdicht mit ihrem Bürzelfett zu bekommen. Die alten gingen komplett im Wasser unter und retteten sich in Panik an Land, wo sie dann beide im Matsch die Badebewegungen machten und völlig verdreckt dastanden während die Jungen munter im Wasser badeten.
 
erster Steg ca 1975
 Der Bach war zwar auch da gewesen, aber wir wollten die Enten in einem umzäunten Bereich lassen. Zeitlebens waren die Altenten unfähig zu schwimmen und sich im flachen Wasser zu baden, sie waren immer schmutzig aber sie brüteten zuverlässig und zogen ihre Jungen behutsam auf. Der Enterich wurde von uns laufend geärgert und war dann später wie ein Zerberus am Hofeingang wenn er ein Auto hörte, kam mit zuckenden Halsbewegungen auf uns zugelaufen und versuchte mit seinen Flügelvorderseiten zuzuschlagen. Franz erwischte er mal mit seinen Zehendornen im Fleisch zwischen Finger und Daumen, da war Freude angesagt. Wenn man schnell war und den Anterer am Hals erwischte war man sicher aber der Enterich war hinterher umso wütender.Zusammen mit dem grantigen Enterich und dem aggressiven Xaverl, einem Ziegenbock, war es vor allem für meine Mutter ein Hindernislauf, um in den Stall zu kommen.

Beim Bach baute ich schon im  ersten Jahr einen kleinen Steg, natürlich hielt er nicht lange und man erkennt an den Weidensprossen, dass diese schon seit zwei/drei Jahren im Wachsen begriffen waren.
Der Bach wurde vom Kirschbauer Franz mit dem Bagger einfach um ca 10 m in Hangrichtung in die Wiese hinein verlegt, was sich dann aber bemerklbar machte, weil sich der Bach zusehends tiefer in die Wiese einschnitt und Jahre später richtige Böschungssicherung notwendig machte, was ja eigentlich, nun aber unter ästetischen gesichtspunkten bis heute fortsetzt.
Im Gegenhang, es ist das Bild mit der Zwerghühnerschar war in der ANfangsphase noch eine sonnige Lage und daher wurden dort Brombeeren gepflanzt, die sich später zuerst einmal riesig ausbreiteten und dann mangels ausreichendem Licht einfach ausblieben.
Wildwuchs im Teich

Das ist jetzt der erste richtige Ententeich mit Zulauf aus dem Bach, dieser Teich hatte Bestand bis 1991, als nach dem Jahrhunderthochwasser unsere Zuleitung den Behörden auffiel und daher amtlicherseits verboten worden war, man beachte links das Bankerl. Heute ist der Teich ein Berg aus Gehölzschnitt und eine Oase für Zaunkönig und Co.







Mutter bzw. Oma auf der Muckl auf dem frei daliegenden Reitplatz
ca 1974
  Der Anfangsbestand der Pferde war:
Brandl Wick mit seiner Bella
Kirschbauer Franz mit der Cora
Wir mit der Muckl
Mozart mit diversen Handelspferden.
Fritz, Rita und der Druul waren regelmässige Reiter beim Reitverein Viechtach und dann auch bei uns am Hof, 

Zu den Zeiten als die Wasservögel durchstarteten, war Wick mit der Bella schon ausgezogen und die familie Breu ein- und nach einem eigenen Stallbau wieder ausgezogen. Dafür ist ARO, der Fuchs vom Pagany Willi aufgetaucht und der blieb mit seinem Besitzer viele Jahr im Stall.
Aro war ein Abschmeisskünstler,d er leider auch noch die unangenehme Eigenschaft hatte anschließend direkt nach hause zu galloppieren und der Reiter konne zu seiner Schande zu Fuß nachtappeln.

Das ist nun der "Anfangsbestand" der Reiter


 Karoline auf Ricky, unserem Superpferd, das leider viel zu früh wegen Darmverschluss eingeschläfert werden mußte. Alle unsere Kinder haben auf der Ricky das Reiten im Gelände gelernt.



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