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Montag, 9. April 2012

Rückschau da Stoi, langsam wochsma zua


 Die Viecher werden mehr......


unsere Muckl, die später erblindete
An den Gartenteich mußten wir rangehen,weil sich der Bach durch unsere Verlegung immer tiefer eingrub. Der Bach selber war für die jungen Enten unbrauchbar, die Küken wären nie mehr die Böschung heraufgekommen. Eine Lösung für dieses Problem ergab sich erst Jahre später, als durch einen Zufall- das Wasserschutzamt hatte Geld über und wollte uns anbieten unseren Bach zu verrohren(???) was wir allerdings sofort ablehnten - ein Wasserbauprofi im Stall auftauchte und uns erklärte, wie wir uns den Bach zunutze machen könnten, damit er sich selber wieder auffüllte und sich nicht wie in den Jahren zuvor dauernd eingrub.
Wir sollten Staustufen errichten, damit das Geschiebe im Bachbett verblieb und gleichzeitig die Uferböschungen mit Fachinen sichern. Die Staustufen bauten wir dann in den Folgejahren mit großen Steinen aus und siehe da, jedes Hochwasser riss nun nicht nur den Bach nicht weg, sondern brachte jede Menge Sand und Schlamm zur Ablagerung mit, so dass im Laufe der Jahre das Bachbett sicherlich um 60-70-80 cm angehoben werden konnte.
Ein kleines Entenhaus hatte mein Vater ja schon wieder rechtzeitig vor dem Wegwerfen bei einer Kundschaft retten können und so nahm das Teichprojekt seinen Lauf.
zufrieden beim Graben ziehen und Lagerfeuer nachlegen


Mein Vater hatte von jeher neben der Beschäftigung mit Tieren noch zwei andere Lieblingsbeschäftigungen:
Feuer machen und
Gräben ziehen auf dem Reitplatz und auf der Koppel um nach einem Regen das Wasser schnell abfließen zu lassen.
mit den halbwüchsigen Enten



Und jetzt hatte er plötzlich einen Teich mit fließendem Wasserzulauf. Diesen Teich konnte er nun jede Woche 1-2 mal ablaufen lassen und anschließend - das Wasser kam ja vom Bach- wieder zuschauen, wie er sich langsam füllte.Ja er MUSSTE ihn ja praktisch auslaufen lassen, weil das Wasser so trüb war, kein Wunder bei den vielen Enten. Das Problem mit den beiden wasserscheuen Altwarzenenten habe ich ja schon geschildert, auf dem schlammigen Teichboden.
DA konnten sie dann sich waschen im Dreck und waren infolgedessen immer dunkelbraun. Nur im Bach dachten sie sich nichts und wanderten den oft bis nach Gehsdorf hinauf, die Umgebungsstraße gabs ja damals noch nicht, da konnten sie ungehindert weitermarschieren.
Jedenfalls waren wir jetzt langsam autark, was das Geflügelfleisch anging, denn ein Entenpaar hatte locker 30-40 Jungen pro Jahr, später kamen dann noch Zierenten dazu, Kajuga, Braut und Mandarinenten. Als allerdings zwei Hunde aus Gehdorf in das Gehege einbrachen und nur zwei Schubkarren toter Enten übriggeblieben waren, war er von dieser Fehlentwicklung befreit. (Die Zierenten haben kein Fleisch und eignen sich daher nicht für den Kochtopf aus diesem Grund habe ich auch nie kein Wunschenten, die Laufenten bekommen: "Wos wuist an mit dene langkrogerten dirrn Deifen" und schon war das Thema erledigt). Ab nun wurde das Gros der Geflügel frisch geschlüpft als Küken gekauft und im Sommer bei uns großgezogen.
Und das war die Gelegenheit, in Rötz, woher ich die jungen Enten immer im Frühjahr kaufen mußte, kamen mir unter die Enten zufällig 4 oder 5 Graugänse mit in den Karton. Da aber Gänse im Gegensatz zu Enten nicht nur keine Scheu vor Menschen haben sondern im Gegenteil sogar sehr anhänglich werden, war meine Mutter bald ausgetrickst - es war ja eh zu spät und wir hatten die nächste Schallmauer durchbrochen....die letzte waren die Tauben.
O-Ton Mutter:"I geh nicht mehr in den Stall runter, wenn du auch noch Tauben hertust!!"
Kommt Zeit kommt Rat
mit den jungen Graugänsen

Mein Vater dressierte die Gänse jedenfalls so, dass die ihm Nachmittags, wenn er mehr Zeit hatte und auf der Terrasse saß, das Brot aus der Hosentasche stibitzten und sie ihm dann auch laufend die Schnürbänder an den Schuhen und an der Schnürbundhose aufdröselten. Auf jeden Fall war jetzt die Zeit der Ruhe auf der Terrasse vorbei, weil sich alles Federvieh dort in der Nähe meines Vaters aufhielt und dieses entsprechend verschissen war --- Gänse verdauen eigentlich den ganzen Tag.
Neben den Hühners, die auch gerade dort an der trockenen Hausmauer sich im Sand baden wollten und dort mauserten ergab das dann ein rustikales Idyll.  Aber das ganze war halt auch als Stall gebaut worden und nicht als Wohnzimmer, aber Mutter und meine Frau waren da nicht ganz unserer Meinung.
ein Jahr lang Mitbewohner ein Riesenigel
In der Futterkammer, unter den Haferkisten, hatte sich eines Tages ein Igel eingenistet, der den Katzen das Futter streitig machte, die 10 Katzen, die wir damals immer mindestens hatten und der Igel fraßen brav Seite an Seite aus dem Untersetzer, nur dass sich der Igel meist mittendrin in die Schüssel begab.
Den ganzen Resttag hockte er unter der Kiste und pünktlich zur Pferde und Katzenfutterzeit ca um 1700 Uhr kündigte er sein Kommen mit lautem Getöne an---und 10 Minuten später kam er dann raus.




Gänse beim Verdauen

noch mit geschlossenen Augen
Nachwuchs im Stall, regelmässig kamen natürlich die Katzen an. Immer wenn wir eine Kätzin sterilisiert hatten, wurde sie Tage später vom Auto überfahren, also haben wir es bleiben lassen.

Mit den Gänsen kam aber dann auch das Ende der Selbstschlachtungen. Die Enten vorher hatte mein vater noch alle eigenhändig geschlachtet, aber mit den Gänsen war es nun vorbei, weil die ihn am hackstock immer so treu anschauten, als gehöre das zu einem lustigen Spiel, dass sie nur nicht verstünden. Das war dann auch alljährlich die Zeit gewesen, in der Willi sich für mehrere Tage nicht im Stall blicken liesum all den Jammer nicht mitzuerleben, denn an ihn waren die Gänse natürlich ebenso gewöhnt. Gegessen wurden die Tiere aber natürlich genauso, meist auch in Form eines winterlichen Gemeinschaftsessens. Oder bei einem Truthahnessen, gespendet von Familie Stern, die mittlererweile mit Carmen und dem Fohlen Benjamin in den Stall zugezogen waren. Auch wenn die Gänse teilweise Namen hatten, eine hieß Kanalschwimmer, weil sie bei einem Hochwasser die ganzen 700m verrohrtem Bach bis hinunter ins Freie gespült worden war... danach hatte sie zeitlebens einen geknickten Sterz, eine anderer war der Felix. Nur bei den großen Geflügelmittagessen durften wir den Kindern nicht verraten, wen wir gerade verspeisten, obwohl über den Weg der Gefriertruhe doch eine längere Abgewöhnungszeit vergangen war.
Für eine kurze Zeit hatten wir, nachdem der Gänsebann meiner Mutter gebrochen war, auch einnmal Riesengänse, die eine Stimme wie eine amerikanische UraltAutohupe hatten. Der Running Gag damals war, wir hätten unsere Bachbrücke nur deshalb aus Eisenbahnschwellen gebaut, weil die alte für die Riesengänse zu schwach gewesen war und der Einsturz gedroht hatte.
Zu den Warzenenten und Gänsen gesellten sich noch ein Paar Kajugaenten, schwarze Vögel mit dem Körper einer Hausente und schwarzen Federn, die aber in der Sonne den sogenannten metallischen  Käferglanz zeigten. Nach dem Absterben des Brutpaars der Warzenenten kamen dann als Brutpaar Wildenten. Diese füllten dann viele Jahre unsere Gefriertruhe mit herrlichen mittelgroßen Enten mit magerem trockenen Fleisch.

Jedes Jahr gingen die Hühnen zu den Schauveranstaltungen bei den diversen Geflügelveranstaltungen, heimsten Preise ein und wurden im anschließenden Frühjahr entweden verkauft oder gegessen, um einer neuen Hühnerrasse Platz zu machen, die mein Vater sich im Winterhalbjahr mit Herrn Geim ausgetüftelt hatte.
Mona mit ihrem Folen Nora

Bei einer Kundschaft auf der Beckendorfer Höhe, die wir immer nur Freitags nachmittags anfuhren, ( nach der Schule hatte ich Zeit mitzufahren) sahen wir zufällig auf der Koppel eine Norwegerstute, MONA, kugelrund und brav, so sah sie aus. Mein Vater meinte, das richtige Pferd für meiner Schwester. Noch auf der Koppel vom Hanserlmoier hat mich das Biest abgeworfen . ich bin schon ab und zu unfreiwillig vom Pferd abgestiegen... aber selten so peinlich. Mona liess sich immer widerwillig vom Koppeleingang ans andere Ende treiben um dann wie die gesengte Sau zurückzugalloppieren und kurz vor dem Gatter mit allen Füßen gleichzeitig zu bremsen. Beim ersten Ritt, ohne Sattel auf dem kugeligen Pferd und nichtsahnend hatte ich keine Chance..... Aber es war ja Soo ein schönes Tier und so bekamen wir einen kugelrunden Vielfraß mit zweifelhaftem Charakter in unsere Menagerie. Es mußte auch ein neuer Sattel her mit Schwanzgurt, weil auf der Kugel ein normaler nicht halten wollte.
Nora 1 Stunde alt, oder weniger


Gedeckt wurde sie auch bald und so hatten wir im Frühjahr drauf ein wunderschönes kakaobraunes Fohlen im Stall, das erste, die NORA. Trotzdem mußten beide ein Jahr später weichen, weil sie ausschließlich zum Fressen da waren und es bei uns im Stall langsam eng geworden war. Dafür ersteifgerten sich unsere beiden Rosshändler, der Vater und der Franz, zwei Hengstfohlen auf der Pferdeauktion in Pocking. Der unsere war der Ali und wurde als Jährling bei uns auf der Wiese flachgelegt und geschnitten. Bei dieser Prozedur mußte ich während der Betäunung den Kopf halten. Es ist unglaublich wie schwer so ein pferdekopf ist, wenn man ihn eine ganze Stunde lang halten muß.
Ali frisch vom Fohlenmarkt in Pocking

der erste Entenpfuhl








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