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Donnerstag, 12. April 2012

De Viecha - de Goiss und anderes

Lieserl mit den Kitzen 1976
unser Pferdestall ist hell und luftig, was ja angeblich das Beste für Pferde sein soll. Trotzdem sollen ebenfalls angeblich Ziegen Pferdekrankheiten an sich ziehen können..... und so hatten wir einen guten Grund um eines Samstags nach Straubing zu fahren und ein Paar afrikanische Zwergziegen zu kaufen. HANSI und LIESERL waren ein Traumpaar. Sie hatten neben dem Geruch bzw. Gestank nur den Nachteil, dass sie weniger Gras, als vielmehr die Blätter und Rinde der Bäume und Sträucher fressen wollten, und diese waren damals noch alle einzeln abgezählt und quasi heilig. Oder aber der Bock wetzte seine Hörner an allen erreichbaren Pflanzen und entrindete sie total. ABER man konnt sie herrlich ärgern und so regelrecht auf Besucher abrichten.
Fritz als Halbstarker
Meistens waren sie aber s.o. in einer Pferdebox eingesperrt. Im Frühjahr kamen dann zwei Kitze zur Welt, von denen wir den einen FRITZI, Fritz zu Ehren getauft hatten, behielten, die anderen wurden verkauft.

Fritzi stank wie die Pest, blieb wegen seines Baumfrevels sehr oft eingesperrt und wurde nur unter persönlicher Begleitung ins Freie gelassen..Dort aber wurde er dann aber systematisch zu seiner und unserer Freude geneckt, was sehr viele aufgeschürfte Schienbeine zur Folge hatte. Aus diesem Grunde entwickelte er sich im Laufe der Zeit, freilaufend, zum Schrecken im Stall. Aber er liebte es an den Hörnern gepackt geschoben und gezogen zu werden, nur daß man, einmal begonnen, das Spiel nicht einfach beenden konnte, er hörte nie auf.
Fritzi beim Bäumeabblättern
Seine GROßE Liebe aber waren Zigarettenkippen, von denen er auch 20,30 oder 40 Stück hintereinander mit seiner schnellen Zunge aufsammelte und fraß. Von diesen Kippen fand er damals bei uns natürlich reichlich, weil, wie es damals so war, alle starke Raucher waren und die Umgebung des Stalles als großen Aschenbecher benutzten.
Er tat uns aber leid, weil er bei uns so oft eingesperrt beleiben mußte, und so gab mein Vater, der bei der Bundeswehr Ehrenmitglied bei der Unteroffiziersvereinigung war, den Ziegenbock der Luftwaffe als Maskottchen. Er zog nun um auf den NATO-Turm und konnte seinen Schrecken nun unter den Soldaten verbreiten. Wenn diese zum Schichtwechsel mit dem Bus oben auf dem Hohenbogen ankamen mußten sie im Laufschritt zu dem Turm laufen, weil Fritz schon wartete.
Fritz als Sanitätsunteroffizier am Mount Hohenbogen
Aber das war auch sein Ende: Major Berger, der Kötztinger Chef der Kaserne und eher selten auf dem Turm und körperlich ein wenig kleingeraten, ließ, unwissend der Gefahr, seine Mannschaft auf dem Freigelände vor dem Turm antreten und wurde dort selber von Fritz von hinten angegriffen.
Nachdem er dem Major dann bei dem Essen im Freien auch noch die Knöpfe von dessen Uniformjacke , die dieser über die Stuhllehne gesteckt hatte, abgefressen hatte, mußte er weichen.... sein weiteres Schicksal ist uns unbekannt.


Inzwischen war der Stall voll geworden mit weiteren Pferden... FERDINAND von Dr. Dietrich war da als Pflegepferd von Fritz und Rita und weil Fritz eigene Pferde wollte, wurde eben dem "Fritz sein Stall" gebaut und damit entstand der Name, der für das gesamte Nebengebäude steht, in dem jetzt die Eisenwerkstatt und das Lager untergebracht sind.
Ali war jetzt alt genug um angeritten zu werden, Cora und Muckl in ihrem besten Alter und ARO na ja....
Ali, Vaters "Forelle" das Pferd, das man mit GAAANZ leichter Hand reiten konnte
Auf jeden Fall waren nun genug leistungsbereits Pferde im Stall um gemeinsam tolle Ausritte zu veranstalten.
Einer der schönsten war der zum Blaibacher See in ALLER Herrgottsfrühe noch im Nebel, ein Schnapserl beim Wieser in Riedersfurth, dann eine größere Pause mit Brotzeit entweder unter der Linde in Sackenried oder beim Graf in Wettzell. Und hinterher immer in die Pferdeschwemme beim alten Freibad und anschließend über die Wurmhöhe und den Marktplatz nach Hause, damit unsere drei Frauen, Don ritt ja auch 9 Jahre mit, rechtzeitig wußten, ab wann sie mit uns zum Mittagessen rechnen konnten.
Und IMMER, auch nach dem 50ten Ausritt derselben Strecke, warnte mein Vater vorher beim Wegreiten und unterwegs dann kurz vor dem Ort, und dann genau bei dem Loch, uns vor einem kleinen Loch im Wegebelag am Blaibacher See und VOR einer rechtwinkligen Kurve mitten auf der Galloppstrecke am Ende des Sees links zum Wieser hinauf...man konnte auf ihn und seine Ermahnungen warten.
Für die Warnung vor dem Loch gabs keinen Grund, ausser der Angst es könnte einmal ein Pferd hineintreten, für die Warnung vor der Ecke allerdings schon, weil unser jetziger Stallnachbar, der Wack, einmal geradeaus vom Pferd geflogen war, während dieses den im rechten Winkel mit den Anderen abgebogen war. Dass das Pferd ohne Reiter war, hatten wir erst vor der Haustüre Wiesers gemerkt.






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