Zuerst einmal sollte wieder ein großes Mosaikprojekt starten, an dem ich nun die nächsten Wochen in Ruhe weiterarbeiten kann. Diesmal wird es eine große - sehr große - Schnecke mit Haus werden.
Transportabel soll sie aber sein, was bei den geschätzten 400kg, die die Dame sicherlich bekommen wird, eine kleine Herausforderung ist. Mein armer Eicher, ohne Frontlader, ist dazu zu matt, mal schauen wie der Transport ablaufen kann. Ich denke dass zum ersten Mal ein Flaschenzug reiche sollte.
Eisengrundgestell |
Fixierung und Armierung |
Dazu war es nötig eine Grundplatte zu gießen und in dieser ein Eisengestell zu verankern, das dann später alle die Kräfte von unten her aufnehmen kann. Die Grundplatte, ca 14cm stark, die allein wird bereits 140 kg wiegen, ist massiv mit Eisen armiert und sowohl der spätere Kopf als auch das Schneckennhaus und das Hinterteil derselben sind bereits im Betonsocken verankert. Es ist angedacht, dass durch die beiden Rohre später jeweils ein Schlupf gezogen wird und damit dann das Ganze angehoben werden kann. Der Pferdeunterstand mit den starken Querbalken kann dann den Seilzug aufnehmen, wenn wir nicht gerade ganz mittig ansetzen sollten die 400 kg überhaupt kein Problem sein. Um Gewicht zu sparen wird das Schnecken haus und die "Extremitäten" so gut es geht und vertretbar ist, von innen heraus mit Styrodur und Bauschaum ausgefüllt. So dies war nun mittag des ersten Tages und Beton bei Aushärten zuzuschauen ist ja bekanntlich meine Sache nicht, also weiter in der Pipeline.
Ich wollte schon immer mal so ein durchbohrtes Herz ausprobieren, dies umso mehr, als die englischen Bodger aus dem Thema so ein Geheimnis machen. Ich glaube Sean Hellman bietet dies in seinen Kursen an und geheimst da rum, es würde nur im Kurs mitgeteilt, wie es funktioniert. Also entweder es gibt eine Methode um Holz zu pressen oder sie schneiden den Pfeil in der Mitte durch und kleben ihn wieder zusammen. Nachdem ich sehr viel Erfahrung mittlererweile mit Erlenholz habe und gesehen habe WIE stark sich dieses Holz in der Triton Superjaw zusammenpressen läßt UND ich glaube, dass die Bodger in England sicherlich nicht auf die Schneiden und Kleben Methode verfallen ;-)) also einfach mal ausprobieren:
damit gings los, Eschenstamm |
Dann ab an die Drehbank und mit den neuen, frischen Erlenabschnitten einen Rundpfeil runtergedreht.
das fertige Herz aus frischer Esche |
Vorher aus dem Rundholz grob mit der Kettensäge eine Herzform und anschließend mit den Stechbeiteln ein Herz in 3D herausgeschält. Mit dem Schneckenbohrer ein 20mm Lich gebohrt, der Pfeilschaft war schon auf 16 mm heruntergedreht.
Raus aus dem Kochtopf und hin zum Superjaw, Herz eingeklemmt und versucht den Pfeil durchzuschieben:
der Pfeil noch mit zu dickem Schaft |
Krach, Pfeilspitze zerbrochen-Maserungsrichtung häte gestimmt. Murks, nun stehe ich da mit dem durchbohrten Eschenherzen und dem kaputten Pfeil; also eine neue Pfeilspitze gedreht und die Methoden angewandt von der ich annehme, dass die Bodger sie nicht benutzen: zwei Löcher, ein Dübel, ein wenig Leim und im Loch unsichtbar zusammengeklebt und wenn das Holz nicht so frisch und damit nass gewesen wäre, dann hätte der Holzleim auch gehalten....... Aber schön schauts doch aus, das weiße Herz mit dem orangen, hier noch etwas blassen, Pfeil.
der durchlaufende Pfeil ist ein Fake |
Rohklotz eingespannt |
Holz abgelängt und halbiert und anschließend mit der Axt grob in Form gebracht und dann fest eingespannt um mal abchecken, mit welchem unserer Werkzeuge wir am leichtesten drangehen könnten.
Schnell war klar, dass der Dechsel zwar neu aber viel zu stumpf und auch das Löffelmesser angesichts der schieren Masse bei weitem überfordert war. Nächster Versuch mit den neuen japanischen Stemmeisen, die schon beim Herz so gut funktioniert hatten.....passabel, aber dabei wirds wohl auch Nacht werden.
in dieser Form trocknen lassen bis zur Oberflächenbehandlung |
Die feineren Oberflächenarbeiten erfolgten mit dem gebogenen Löffelmesser, allerdings muss nun zuerst ein längerer langsamer Trocknungsprozess folgen, bevor dann die Oberfläche geschliffen und geölt werden kann.
Erle, vor allem frisch verarbeitet, bekommt eine ganz warme orangefarbene und matte Oberfläche. Wie tief diese in das Material hineingeht, also beim Anschleifen erhalten bleiben wird, muss sich erst noch herausstellen. Das Material ist aber so grobfaserig, dass auch an frischen Schnittstellen der Masser fasern aufstehen, die Schalen also auf jeden Fall geschliffen werden müssen.
Tags drauf dann, der Estrichbeton war hart geworden, der erste Aufbau der Schnecke, auch wenn nicht wohlmeinende Kritiker meinten es sähe eher wie ein liegendes Kamel aus, das wird schon noch werden.
Dann gings weiter mit der Dekoschale:
die beiden Erlenhälften |
Die Ränder der Mulden habe ich zuerst mit einer Schablone vorgezeichnet und mit einer Oberfräse - aber nur am Rand - eingetieft. Anschließend kam wieder die Minikettensäge in Einsatz und nach ca 1 guten Stunde war die Vorarbeit geschehen. Mit Schnitz- und Löffelmesser gings nun an die Oberflächenbearbeitung sowohl innen als auch Aussen sollen die groben Schnittmarken sichtbar bleiben, Auch hier gilt Schleifen und Einölen erst nach einem längeren Trocknungsvorgang, das kann auch noch Winter werden.
Das Ergebnis von zwei "Holzarbeitstagen" |